Warum du ein Software Development Kit (SDK) nutzen solltest

Software
27. March 2023
Lesedauer: 6 Minuten
Header_Software.jpg

Wenn du eine App entwickeln lässt oder einer bestehenden App Funktionen hinzufügen lassen möchtest, dann hast du wahrscheinlich schon gehört, dass Anwendungsentwickler den Begriff “SDK” in den Mund nehmen. SDK ist die Abkürzung für Software Development Kit (manchmal auch als “Devkit” bezeichnet).

Was aber ist ein SDK im Detail, was unterscheidet es von einer API und warum solltest du also ein SDK nutzen? All das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Software Development Kit?

Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Reihe von Tools und Anleitungen, die Entwickler zum Erstellen von Anwendungen verwenden. SDKs ersparen es den Entwicklern, jeden mühsamen Schritt der Programmierung selbst zu tun. Sie helfen dabei, die Entwicklung zu standardisieren, so dass Anwendungen leichter auf unterschiedlicher Hardware, Betriebssystemen und in Zusammenarbeit mit anderen Anwendungen funktionieren können.

Hier ein Beispiel aus der realen Welt: Wenn du versuchst, ein neues Regal aufzubauen, dann wäre ein SDK alles, was in dem Karton ist, den du von deinem Möbelhaus bekommst: Vorgefertigte Bauteile, Werkzeug und eine Anleitung. Wenn du das Regal ohne ein SDK bauen möchtest, dann müsstest du in den Wald gehen und dein eigenes Holz mit einer selbstgebauten Axt fällen.

Ein SDK ist für die Verwendung in einem bestimmten System, auf einem bestimmten Betriebssystem oder mit einer bestimmten Programmiersprache konzipiert. Um beispielsweise eine iOS-App zu erstellen, benötigst du das iOS-SDK von Apple. Damit hast du Zugriff auf alle iPhone-Tools, die deine App verwenden möchte. Dies können zum Beispiel die Kamera, der Sprachassistent oder Push-Notifications sein. Wenn du Conversionmaker.ai in dein PHP-CMS integrieren möchtest, benötigst du also unser PHP-SDK.

Alle SDKs verfügen über einige grundlegende Bestandteile:

  • Programmcode, den die Entwickler nutzen können, damit die Anwendung das tut, was sie tun soll.
  • Typenauszeichnungen und Hinweise für die Entwicklungsumgebung, in der das SDK genutzt wird.
  • Durch Debugging können kleinere Fehler automatisch erkannt werden, was den Entwicklungsprozess einer Anwendung vereinfacht und beschleunigt.
  • Funktionen, die es der Anwendung ermöglichen, sich einfach mit anderen Diensten zu verbinden (API).
  • Code Beispiele erleichtern den Entwicklern den Einstieg, indem sie ihnen einige Beispiele für den Code in Aktion zeigen und ihnen helfen, ihn auf einfache Weise zu verwenden.
  • Anweisungen, die erklären, wie Entwickler den Code verwenden sollten. Eine klare und ausführliche Dokumentation ist ein wichtiges Kriterium für ein gutes SDK.

Welche Arten von SDKs gibt es?

Die meisten Apps werden mit einer Vielzahl von SDKs erstellt; eine Studie aus dem Jahr 2019 ergab beispielsweise, dass die durchschnittliche Android-App 18,2 SDKs verwendet. Einige SDKs optimieren eine App für ein bestimmtes Gerät oder Betriebssystem, bei anderen können Entwickler verschiedene Tools integrieren.

Es wird zwischen verschiedene Arten von SDKs unterschieden:

  • Betriebssystem - Wie bereits erwähnt, wird für die Entwicklung einer App, die sowohl auf Android- als auch auf Apple-Telefonen funktioniert, das SDK des jeweiligen Betriebssystems benötigt.
  • Programmiersprache - Dies sind SDKs, mit denen sich zum Beispiel Webanwendungen in ein anderes System in einer Programmiersprache deiner Wahl integrieren lassen. Diese Programmiersprachen sind zum Beispiel Python, Java, Ruby, JavaScript oder PHP.
  • Hardware - SDKs sind nicht nur für Web- und Mobilanwendungen gedacht, sondern werden auch für die Programmierung im Internet der Dinge (IoT) verwendet. Wenn du also zum Beispiel eine neue Kaffeemaschine kaufst, könnte der Hardware-Anbieter ein SDK mitliefern, damit Entwickler die Kaffeemaschine wie gewünscht programmieren können. 

Was unterscheidet ein SDK von einer API?

Der Unterschied zwischen einem SDK und einer API ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich, aber die Differenzierung ist sowohl einfach als auch entscheidend.  Wie bereits erwähnt, stellt ein Software Development Kit verschiedene Methoden und Funktionen für die Erstellung einer Anwendung oder Integration zur Verfügung. Ein solches SDK kommuniziert in den meisten Fällen mit einer externen API (Architectural Programming Interface).

Die Benutzeroberfläche einer Anwendung stellt die Schnittstelle zwischen einem Nutzer und der Anwendung dar. Analog ist eine API die Schnittstelle zwischen zwei Programmen. Damit der Nutzer mit dem Programm – nehmen wir mal an mit einer Website – interagieren kann, benötigt es Hardware, die die Aufforderungen des Nutzers für den Browser verständlich aufbereitet. Diese Hardware ist zum Beispiel die Maus, die Tastatur oder der Touchscreen. In der Maschinenwelt übernimmt das SDK diese Rolle und übersetzt die Anforderungen des einen Programms in die des anderen.

Zusammengefasst lässt sich also sagen: Das, was der Nutzer auf seinem Bildschirm sieht (die Benutzeroberfläche / das User Interface) entspricht der API, wenn zwei Programme miteinander kommunizieren. Das, was der Nutzer benötigt, um leichter mit der Benutzeroberfläche zu interagieren (z.B. die Maus) entspricht dem SDK.

Was zeichnet ein gutes SDK aus?

Wenn du eine App entwickelst, wirst du wahrscheinlich SDKs für einige deiner Funktionen verwenden, z. B. für Zahlungen, Nachrichtenübermittlung oder zum Generieren conversionrate-optimierter Marketingtexte. Diese Komponenten sind für Entwickler extrem schwierig selbst zu entwickeln und Fehler können zu großen Sicherheitsproblemen führen. Bei der Auswahl eines Anbieters für diese Dienste solltest du nicht nur Preise und Funktionen vergleichen, sondern auch die SDKs. Aber was zeichnet ein gutes SDK aus?

  • Leichtgewichtig - Du möchtest ein SDK, das mit so wenig Code wie möglich das tut, was du von ihm erwartest. Andernfalls kann eine mobile Anwendung zu viel Speicherplatz auf dem Telefon des Benutzers beanspruchen und die Anwendungen werden langsamer ausgeführt. Mit unserem PHP SDK kannst du neue Texte generieren und musst hierfür nur ein paar Zeilen Programmcode schreiben.
  • Dokumentation - Zwei SDKs können praktisch identisch sein, aber wenn eines eine gründliche Dokumentation hat, die den Entwicklern zeigt, wie man es benutzt, und das andere sie auf sich allein stellt, dann sind sie kaum gleich.
  • Erweiterbar - Einige SDKs sind resistent gegen Anpassungen, d.h. man kann sie nur mit ihren Standardeinstellungen und -funktionen implementieren. Das kann ein Problem sein, wenn Entwickler ein Produkt für ihre eigenen Bedürfnisse optimieren wollen.
  • Sicher - Es ist wichtig, SDKs zu verwenden, die aus vertrauenswürdigen Quellen stammen, um sicherzustellen, dass du nicht unwissentlich bösartigen oder anderweitig unerwünschten Code in deine Anwendung einfügst. Im oben genannten SafeDK-Bericht heißt es hierzu: "58 % der untersuchten Apps haben immer noch mindestens ein SDK, das auf private Nutzerdaten zugreift." Im Zeitalter der Datenschutzgesetze kann diese Sammlung die Nutzung deiner Anwendung gefährden.
  • Intuitiv - Ein gutes SDK sollte Anleitungen und Beispielcode bereitstellen und es den Entwicklern ermöglichen, sich bei Problemen mit einer vertrauenswürdigen Community oder einem Supportdienst zu verbinden.

Warum du ein SDK verwenden solltest?

SDKs sind wichtig in der Softwareentwicklung, weil sie es Anwendungsentwicklern in kürzester Zeit ermöglichen, komplexe und multifunktionale Apps zu erstellen, die die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Zielgruppe erfüllen. Durch die Verwendung von Software Development Kits lassen sich Anwendungen außerdem ohne große Mühe in bestehende Anwendungen integrieren.

Die dann integrierten Funktionen müssen nicht mehr selbst bereitgestellt, entwickelt und gewartet werden. Es muss somit auch kein “Inselwissen” über eine bestimmte Technologie innerhalb des Entwicklerteams aufgebaut werden. Am Ende gewinnst du durch die Verwendung von guten SDKs Kapazitäten und sparst somit auch Geld. Außerdem erfolgt die Implementierung neuer Funktionen wesentlich schneller und effizienter als ohne ein SDK.

SDKs für Conversionmaker.ai

Für Conversionmaker.ai bieten wir derzeit SDKs in den folgenden Programmiersprachen an: Java, JavaScript, Node.js, PHP und Python. Wenn deine Anwendung also in einer dieser Programmiersprachen umgesetzt ist, dann ist es für dich ein Leichtes, Conversionmaker.ai in dein System zu integrieren.

Mehr zu unseren SDKs erfährst du auf unserem GitHub Profil oder in unserer API Dokumentation. Gerne stehe ich dir auch persönlich bei Fragen zur Verfügung. Hierfür kannst du einfach unseren Chat-Funktion hier auf der Seite nutzen oder unser Kontaktformular ausfüllen.

Florian Wessels, Chief Technology Officer bei Conversion Maker
Florian WesselsChief Technology Officer bei Conversion Maker

Diesen Artikel teilen: