Die optimale Betreffzeile: 8 Tipps zur Steigerung der Öffnungsrate

Marketing
9. September 2022
Lesedauer: 6 Minuten
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Eine Studie des Unternehmens Retention Science bestätigte, dass Betreffzeilen der wohl wichtigste Faktor einer E-Mail Marketing Kampagne sind. Anhand des Inhalts der Betreffzeile entscheidet der Empfänger, ob die Mail es überhaupt wert ist, geöffnet zu werden. Grundsätzlich sollte der Betreff die Hauptaussage des Inhalts kurz und knapp wiedergeben. So weiß der Leser direkt Bescheid, worum es geht. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sich der Betreff relativ kurz hält. Sonst besteht die Gefahr, dass die Aufmerksamkeit schon vor Öffnung verloren geht. Um deine Öffnungsrate zu steigern, lohnt es sich, deine Inhalte zu analysieren und mithilfe unserer Tipps zu optimieren.

#1 Die richtige Länge

Laut der E-Mail Marketing Studie 2021 ist die Betreffzeile entscheidend für eine gute Öffnungsrate. Die ersten zwei bis drei Wörter müssen überzeugend sein, um den Leser davon zu überzeugen, dass der Inhalt für sie von Interesse ist. Vor allem bei Smartphone-Nutzern, da der Betreff früher abgeschnitten wird. Zudem kann sich die Wirkung deiner Aussage bei zu langen Inhalten nicht entfalten und die lange überlegten Zeilen waren umsonst.

Allerdings variiert die Länge der Betreffzeile je nach Branche etwas. Achte darauf, durchschnittlich nicht mehr als 50 Zeichen, also sechs bis zehn Wörter, zu verwenden. Nutze bestenfalls zu Beginn Signalwörter (Eyecatcher) oder Keywords, die den Leser neugierig machen. Verzichte lieber auf Großbuchstaben, da laut der Studie der Radicati Group über 85 % der Empfänger bei der Wahl zwischen Klein- und Großschreibung, eher die Kleinschreibung bevorzugen. Zu viele Ausrufezeichen sollten ebenfalls lieber vermieden werden, da deine Mail als Spam abgestempelt werden könnte oder die Leser durch den penetranten Zwang der Ausrufezeichen verärgert sind.

Wenn du beispielsweise „Letzte Chance“ oder „Nur noch heute“ schreibst, entsteht die Angst, womöglich etwas verpassen zu können. Dieser Effekt wird als „ Fear of missing out“ bezeichnet (FOMO). Das Verlangen steigt und die Mail wird eher geöffnet. Der Studie „The Art and Science of Effective Subject Lines“ zufolge schlägt Dringlichkeit Clickbait behaftete Betreffzeilen, wie zum Beispiel „Die schockierenden Neuigkeiten wirst du nicht glauben“. Durch provokante und neugierig machende Titel werden Konsumenten angelockt, den Beitrag zu lesen. Clickbait funktioniert zwar in Artikeln, aber nicht in Newsletter-Betreffzeilen.

#2 Die persönliche Ansprache

Eine persönliche Ansprache gehört zu den wichtigsten Merkmalen für eine ausgezeichnete Customer Experience (Benchmark Studie 2021). Nur ein Fünftel der Unternehmen nutzt diese Möglichkeit. Ganze 72 % der Empfänger sehen die persönliche Ansprache sogar als Grundvoraussetzung, dass die Überlegung eines Kaufs überhaupt infrage kommt.

Spreche deinen Empfänger direkt mit dem Vornamen an, sodass eine vertraute Basis geschaffen wird. Zudem wird die Kundenbindung hierdurch enorm gestärkt. Die wenigsten bestehen darauf, gesiezt zu werden und falls doch, nimmt es dir niemand übel, wenn du die Leute grundsätzlich mit ihren Vornamen ansprichst. Wenn dir die persönliche Ansprache aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, kannst du dich auf den Wohnort deiner Empfänger beschränken. Diese Art von Personalisierung ergab sich ebenfalls als wirksam. Integriere beispielsweise eine Liste mit empfehlenswerten Restaurants oder Bars, die auf den Wohnort abgestimmt wurden.

Eine weitere Möglichkeit ist, etwas Persönliches von dir in den Newsletter einzubringen. Wer bist du? Stell dich als Person vor und deine Leser merken, dass eine wahre Person dahintersteckt, nicht nur leere Worte. Achte darauf, das Ganze im Rahmen zu halten und nicht zu übertreiben, denn zu persönlich zu werden, kann in eine falsche Richtung gehen.

Ein weiterer Tipp ist, dem Leser das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu sein. Dies kannst du beispielsweise mithilfe von Formulierungen wie „Exklusiv für Dich“ bewirken. Das Gefühl, besonders behandelt zu werden, steigert die Loyalität und hat positive Auswirkungen auf deine Öffnungsrate.

#3 Der richtige Titel

Mithilfe eines selbst überlegten Titels kannst du deinem Newsletter ein ganz spezielles Branding verleihen. Der Name sollte das Thema deines Anliegens aufgreifen, wie beispielsweise „Produkt News“. Hierbei sollte es sich um Informationen über neue Produkte oder Ähnliches handeln. Das hilft dir und deinen Lesern direkt zu verstehen, worum es im Folgenden geht. 

Verrate aber auch nicht zu viel, denn sonst geht das Interesse verloren. Versuche im Betreff nur anzuteasern, worum es sich handeln wird, um den Leser neugierig zu machen. Achte darauf, die Mail in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, um im Gedächtnis zu bleiben. Dies hat eine höhere Öffnungsrate und eine stärkere Bindung zu Kunden zur Folge.

#4 Emotionale Emojis und Symbole

Reine Texte wirken trist und langweilig. Bilder hingegen sind einladend und aufregend für das Auge, wie der hohe Social Media Konsum heutzutage beweist. Nutze angebrachte und passende Emojis in der Betreffzeile, um Aufmerksamkeit zu erwecken. Dadurch kann eine Steigerung von bis zu 45 % der Öffnungsrate erreicht werden. Vermeide eine zu hohe Anzahl, denn zu viel ist nie gut und wirkt unprofessionell. Symbole, Grafiken und Bilder kannst du im Mailinhalt optimal einbauen, um deine Texte leichter lesbar zu machen.

#5 Die perfekte Terminierung

Falls du den perfekten Versandzeitpunkt erwartest, muss ich dich leider enttäuschen. Es kann lediglich branchenabhängig einen zunehmenden Werbedruck an bestimmten Tagen festgestellt werden:

  • Hebe dich von deiner Konkurrenz ab: Checke den Versandzeitpunkt deiner Konkurrenz und hebe dich ab, in dem du einen früheren Zeitpunkt wählst und ihnen zuvorkommst.
     
  • Bestimme deine Zielgruppe: Wer ist deine Zielgruppe? Unterscheide hier zwischen Business-to-Business (B2B) und Business-to-Customer (B2C). Unternehmen werden deine Mail höchstwahrscheinlich zu gewöhnlichen Arbeitszeiten öffnen und nicht am Wochenende. Bei Endkunden hingegen werden die privaten Mails erst nach Feierabend geöffnet. Generell sollte darauf geachtet werden, nicht vor Urlaubszeit oder vor Feiertagen zu versenden. Denn hier ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Mail ungeöffnet bleibt.
     
  • Halte deine Zielgruppe auf dem neuesten Stand: Achte darauf, relevante und neue Themen weiterzugeben. Die Enttäuschung ist groß, wenn deine Empfänger gelangweilt von deinen Themen sind.

Fazit: Lerne aus deinen Erfahrungswerten. Scheue dich nicht, unterschiedliche Zeiten und Tage auszuprobieren, denn nachträglich kannst du immer etwas variieren. Schlussendlich wirst du die Zeit finden, an dem deine Öffnungsrate am höchsten ist!

#6 Die richtigen Empfänger

Lege Wert auf eine zielgruppenspezifische Auswahl deines Verteilers. Die Thematik der Mail sollte an die Empfänger angepasst sein. Sonst besteht die Gefahr, dass die Leser verärgert sind, weil der Newsletter gar nicht zu ihren Interessen passt. Beispielsweise sollten personalisierte Angebote für Händler nicht an Endkunden gerichtet sein. Zukünftig werden sie sonst deine Newsletter eher meiden, weil sie direkt denken, dass der Inhalt sowieso nicht relevant für sie ist. 

Am besten unterscheidest du nicht nur B2B und B2C, sondern je nach Relevanz/ Notwendigkeit auch in Branchen. Das kann aber unterscheiden und ist nicht zwingend notwendig. Beispielsweise bei speziellen Angeboten wie Büromaterialien wird eine Gärtnerei höchstwahrscheinlich kein Interesse haben.
 

#7 Die passenden Keywords

Suchmaschinen liefern Konsumenten bei Bedarf eines Produkts oder Dienstleistung Lösungen. Verwende gezielt passende Schlüsselwörter in deinen Betreffzeilen. Trifft es auf den Bedarf deiner Leser zu, werden sie die Mail mit hoher Wahrscheinlichkeit öffnen. Wenn du beispielsweise in deinem Newsletter einen Rabatt auf ein bestimmtes Pflegeprodukt ankündigen möchtest, solltest du als Schlüsselwort Rabatt oder den Namen beziehungsweise die Produktreihe in die Betreffzeile integrieren. So sorgst du für eine Bedürfnisbefriedigung deiner Zielgruppe mithilfe von passenden Keywords.

#8 Handlungsauffordernde Formulierungen

Die Betreffzeile soll den Leser zur Handlung auffordern. Achte darauf, dies unterbewusst zu machen und nicht zu fordernd zu klingen. Schreibe lieber „Ergattere ein Gratisprodukt“ anstatt „Ein Gratisprodukt bei jedem Kauf“. Diese Schreibweise schafft ein Gefühl von Dringlichkeit und der Leser fühlt sich sofort zur Handlung aufgerufen. Call-to-Actions funktionieren ähnlich: Sie sind die Antwort auf die Frage der Konsumenten. Bei Betreffzeilen in Mails soll ein Verlangen ausgelöst werden, das unterbewusst besteht und nachdem nicht aktiv gesucht wurde. 

Chiara Lehmann, Marketing Manager
Chiara LehmannMarketing Manager

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